Eine ADHS-Diagnostik im Erwachsenenalter stellt ein umfassendes Vorgehen dar, weil die Manifestation von ADHS-ähnlichen Symptomen (Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität) sich in anderen psychischen und somatischen Störungsbildern zeigen können. Zudem ist es sehr häufig (etwa 85%) der Fall, dass eine Person unter ADHS und einer zusätzlichen Störung (z. B. Depression, Angststörung, Zwangsstörung, Persönlichkeitsstörung, posttraumatische Belastungsstörung, Sucht) leidet. Sehr selten gibt es eine „reine ADHS“ im erwachsenen Alter.
In meiner diagnostischen Begutachtung muss ich mich absichern, dass die ADHS-Symptomatik vor den anderen Störungen, die im Hier und Jetzt eine Belastung darstellen, aufgetreten ist. Es ist ebenfalls empfehlenswert, die anderen Störungsbilder zu wissen, um einen passenden Behandlungsplan mit Ihrem Psychiater und Psychotherapeuten zu erstellen.