Während ich dabei bin, meinen nächsten Artikel über das Thema Emotionen vorzubereiten, möchte ich einen kürzeren Artikel zu einem wichtigen Thema der Selbsthilfe und der Psychotherapie darstellen. Es handelt sich darum, von Menschen zu lernen, die uns inspirieren könnten, unser Leben anderweitig zu gestalten. Ein Mensch ist keine einsame Insel und wir leben u. a. davon, zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Unsere Eltern, Lehrer, andere Erwachsene oder gleichaltrigen Mitmenschen haben uns in gewissen Lebensbereichen inspiriert, indem sie uns Ideen gegeben haben, womit wir uns beschäftigten könnten, wie wir Probleme lösen könnten, welchen schönen Aktivitäten und Hobbys wir nachgehen könnten usw. Die Nachahmung unserer Vorbilder geben uns eine Möglichkeit, den durch uns wahrgenommenen Erfolg bei anderen Menschen selbst zu erleben.
Die soziale Lerntheorie von Albert Bandura
Diese kurze Schilderung basiert auf der sozialen Lerntheorie des kanadischen Psychologen Albert Bandura, den ich in meinem vorigen Blogbeitrag kurz vorgestellt habe, als ich das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung beschrieb. Hier ist eine kurze Erinnerung dieser Definition, bevor wir diesen Beitrag fortsetzen: Die Selbstwirksamkeitserwartung ist der Glaube eines Menschen daran, Erfolg bei der Ausübung einer Aktivität zu erleben, sollten er dieser Aktivität nachgehen. Um auf die soziale Lerntheorie zurückzukommen, waren Banduras Erkenntnisse bezüglich der Möglichkeit, durch die Beobachtung anderer Menschen zu lernen, damals bahnbrechend. Heutzutage gehen wir eher davon aus, dass es selbstverständlich ist, dass das Lernen in einen sozialen Kontext eingebettet ist. Früher betrieb Bandura seine Forschung zu einem Zeitpunkt in der Geschichte, in dem Verhaltenspsychologen davon ausgingen, dass das Lernen durch die Steuerung von Einflüssen außerhalb eines Menschen stattfindet. Im Großen und Ganzen wurde damals behauptet, dass die richtigen Belohnungen, Bestrafungen und Verknüpfungen zwischen einem Ereignis und einem Reiz (z. B. der Hund lernt, dass eine läutende Glocke das Futter ankündigt.) die Ursachen von erworbenen Verhaltensweisen sind. Diese Überzeugung zeigte sich in einem berühmten Zitat vom amerikanischen Psychologen John B. Watson (einer der ersten Verhaltenspsychologen), der die Meinung vertrat, dass er es schaffen würde, irgendeines gesundes Kind zu einem Arzt, Anwalt, Dieb, Künstler oder etwas anderes großzuziehen, wenn er dieses Kind den richtigen Bedingungen aussetzt. John B. Watson selbst wusste, dass er die Fakten noch nicht hatte, um eine solche Behauptung zu beweisen, aber daran glaubte er. Manchmal versetzt der Glaube keine Berge und es darf auch so sein.
Aus diesem Grund war Banduras Forschung sehr wichtig, weil er zeigen konnte, dass man die inneren Vorgänge (Gedanken, Emotionen, Bewertungen, Einstellungen usw.) sehr wohl einen Einfluss darauf haben, wie ein Mensch sich in gewissen Situationen verhalten wird. Sie kennen sicherlich das aus Ihrem eigenen Leben. Es gibt zahlreiche Beispiele von Menschen, denen gesagt wurde, dass sie etwas gar nicht unternehmen sollten. Obwohl (fast) niemand hinter ihnen stand und der Druck da war, ihren Ideen nicht zu folgen, haben sie sich trotzdem für ihre persönlichen Überzeugungen entschieden.
Im Grunde genommen hat Bandura uns gezeigt, dass es nicht zwangsläufig notwendig ist, etwas im Leben durchgemacht zu haben, um etwas zu lernen. Es kann manchmal ausreichend sein, Menschen bei ihren negativen und positiven Erfahrungen zu beobachten, um zu lernen, was man (nicht) machen soll/möchte. Darüber hinaus hat er uns gezeigt, dass die persönlichen Interessen und Überzeugungen von Menschen einen Einfluss darauf haben, wie sie auf Angebote der Welt reagieren.
Die Intrinsische Motivation als Motor zur Förderung des Lernens
Ein weiteres Merkmal vom sozialen Lernen (oder Lernen am Modell) ist, dass man intrinsisch motiviert sein kann, um etwas lernen zu wollen. Eine intrinsische Motivation bedeutet, dass das Ausüben einer Aktivität oder eines Verhaltens an sich verstärkend ist und es nicht benötigt wird, eine zusätzliche Motivation (extrinsisch wie z. B. Geld), um dieser Aktivität nachgehen zu wollen. Wenn ich z. B. sage, dass ich Sport machen möchte, ist eine intrinsische Motivation darin zu erkennen, dass die Aktivität an sich mir Spaß macht. Somit ist der Spaß mein Hauptgrund, Sport zu treiben. Wenn ich im Gegensatz dazu sagen würde, dass ich Sport mache, um abzunehmen, wäre ich bereits extrinsisch motiviert. Auch wenn es wie ein berechtigtes Ziel auf uns wirkt, auf seine Gesundheit zu achten oder eventuell körperlich attraktiv für sich selbst und/oder für andere zu sein, wäre ich bereits nicht mehr dabei, die Aktivität für die Aktivität an sich zu machen. Diese Erläuterung sollte keine Abwertung von dieser Art extrinsischen Motivation darstellen. Im Leben gibt es Situationen, in denen sich keine Lebensziele eindeutig herauskristallisieren und wir extrinsisch motiviert sind. Hier ist ein Beispiel: Ich mache meine Steuererklärung, weil ich keine Strafe vom Staat erhalten möchte. Wie Sie sehen, gibt es verschiedene Stufen von extrinsischer Motivation (z. B. Verfolgung von Lebenszielen und Vermeidung von Ärger). Im Leben gibt es einfach Situationen, in denen wir extrinsisch motiviert bleiben werden. Das darf auch so sein.
Die Forschung hat über Jahrzehnte gezeigt, dass intrinsische Motivation wichtig für die Entwicklung von Menschen ist. In einem Beitrag von Larson und Rusk wird eine Zusammenfassung des Forschungsstandes zu diesem Thema dargestellt. Es hat sich gezeigt, dass intrinsisch motivierte Menschen einer Aktivität gegenüber bereit sind, trotz Herausforderungen hartnäckig zu bleiben. Darüber hinaus denken sie strategischer und kreativer, um Probleme zu lösen. Somit fördert intrinsische Motivation Lernprozesse und unser Potenzial. Auch wenn die nächste Behauptung nicht wissenschaftlicher Natur ist, möchte ich äußern, dass es einem Menschen nicht viel bringt, eine Tätigkeit zu üben oder einer Aktivität nachzugehen, in der er sich selbst nicht sieht. Menschen bleiben selten am Ball, etwas zu lernen, wenn sie extrinsisch motiviert sind. Die Motivation ist nicht sonderlich groß, etwas zu machen, wenn man etwas machen muss, weil „es sich gehört“. Um sein Leben im positiven Sinne mit mehr positiven Gefühlen zu bewältigen und auszuleben, geht es um den Aufbau von für uns hilfreichen und attraktiven Kompetenzen und Fähigkeiten.
Die Voraussetzungen für das Lernen am Modell
Das Lernen am Modell von Bandura besagt, dass es vier wichtige Zutaten gibt, die vorhanden sein sollten, um das Verhalten eines anderen Menschen erfolgreich nachahmen zu können.
- Aufmerksamkeit: Die Person sollte das Modell, von dem sie lernen möchte, wahrnehmen und ein Interesse daran haben, es zu beobachten. Menschen, die unserer Meinung nach etwas Besonderes machen, werden wir unsere Aufmerksamkeit schenken. Darüber hinaus, wenn wir uns in diesen Menschen sehen können/wollen (an dieser Stelle ist die Identifizierung mit dem Modell gemeint), werden wir diese Menschen genauer beobachten. Wenn sie etwas tun, was eine vielversprechende Wirkung haben kann, ist das ein zusätzlicher Grund, einem Modell unsere Aufmerksamkeit zu schenken;
- Speicherung: Wir sollten in der Lage sein, sich zu merken, was (und wie) diese für uns besonderen Menschen (es) gemacht haben. Wenn wir bereit sind, das Verhalten nachzuahmen, sollten wir in der Lage sein, unsere Erinnerungen abzurufen. Für das Gedächtnis könnte es nicht schlecht sein, sich zu irgendwo zu notieren, was uns bei anderen Menschen beeindruckt hat und wir als erstrebenswert wahrnehmen. Es könnte auch von Relevanz sein, aufzuschreiben, warum wir das Verhalten gut fanden. Steckt ein Bedürfnis von uns dahinter? Oder gibt es welche innewohnenden Qualitäten hinter dem Verhalten, was wir selbst ausleben würden?
- Reproduktion (Wiederholung): An dieser Stelle geht es darum, das Verhalten der beobachteten selbst zu kopieren. Eine Herausforderung bei diesem Unterpunkt ist darin zu sehen, dass die Möglichkeit besteht, dass der Beobachter noch nicht bereit in seiner Entwicklung ist, um erfolgreich das erwünschte Verhalten nachzuahmen. Vielleicht gibt noch Zwischenschritte, die irgendwann zum erwünschten Verhalten führen würden, zu erreichen, bevor wir wie unsere Vorbilder handeln könnten;
- Motivation: Der Beobachter hat das Interesse zu tun, was er beobachtet hat. Es geht nicht darum, das beobachtete Verhalten ganz genau nachzuahmen, sondern in seiner einzigartigen Art und Weise, das Verhalten auszuleben. Das Ziel des Lernens am Modell ist nicht zwangsläufig, ein zu eins zu wiederholen, was man gesehen hat, sondern die Teile davon, was für uns wichtig ist. Unter diesem Punkt möchte ich noch erwähnen, dass die Erwartung, Verstärkung oder Bestrafung zu erleben, wenn man das Verhalten wiederholt, kann eine entscheidende Rolle spielen, ob das Verhalten ausprobiert wird oder nicht. Die intrinsische Motivation trägt ebenfalls dazu bei.
Die Selbstwirksamkeitserwartung als Motor zum Erfolg und als Schutzfaktor gegen Depression: Selbstvalidierung und (Selbst)Lob
Bezüglich des Unterpunktes 4 „Motivation“ ist es für mich wichtig hinzuzufügen, dass Menschen die Motivation verlieren können, etwas Neues auszuprobieren, weil sie selten für ihre Neugierde, ihre Interessen und ihre Risikobereitschaft, etwas zu probieren, unterstützt und gelobt worden sind. Manchmal wurden sie sogar abgewertet oder entmutigt. Die Bereitschaft, Risiken einzugehen und neue Kompetenzen aufzubauen, hängt zum Teil davon ab, wie man in seinem Leben gesehen und behandelt wurde, als man versuchte, sich in neuen Lebensbereichen zu entwickeln. Als Kind waren die Konsequenzen für diese Menschen zu groß, Risiken einzugehen, was dazu führen kann, dass sie mittlerweile in der Stille leiden. Sie sind dann gelähmt, an ihrem Leben zu arbeiten, weil sie sich vom Aufbau von Kompetenzen sehr wenig versprechen und eine zu große Angst vor Konsequenzen haben. Niemand kann eine Versicherung, die eine Erfolgsgarantie abdeckt und negative Konsequenzen verhindert, abschließen.
Alles, was wir versuchen, beinhaltet von Natur aus das Risiko, dass wir scheitern könnten. Wenn der Ertrag der einzige Grund ist, warum wir Verhaltensweisen ausprobieren würden, wäre das Leben sehr anstrengend. Es entspricht gar nicht der Natur unserer Entwicklung. Die Neugier, die Begeisterung und die Freude für das Verhalten an sich entsprechen eher der Natur einer menschlichen Entwicklung. Wenn ein Kleinkind z. B. mit seinen Puppen spielt und Rollenspiele macht, hat dieses Kind an sich kein bewusstes Endziel im Kopf. Es hat das Verhalten von Erwachsenen beobachtet und Freude daran, „wie die Erwachsenen“ zu machen. Die Nachahmung von Erwachsenen zielt darauf ab, Kompetenzen zu erwerben, aber das sind keine Gedanken, die ein Kleinkind hat. Das Kind spielt einfach und es freut sich, spielen zu dürfen. Die Entwicklung wird von alleine später kommen. Irgendwann wird sich ein Ergebnis ergeben, in dem das Kind eine Kompetenz zeigt.
Im Sinne der Selbstwirksamkeitserwartung (Wiederholung: der Glaube eines Menschen daran, Erfolg bei der Ausübung einer Aktivität zu erleben, sollten er dieser Aktivität nachgehen.) geht das Kind automatisch davon aus, dass es das hinbekommen wird, ein Rollenspiel mit seinen Puppen zu machen. Zudem stellen sich Babys, die zum ersten Mal versuchen, ihre ersten Schritte zu gehen, nicht die Frage mit Selbstzweifeln, ob sie erfolgreich sein werden. Auch wenn sie stürzen, stellen sie sich die Erfolgsfrage auch nicht. Sie gehen davon aus, dass sie es nochmal ausprobieren werden, weil sie es so interessant finden, auf zwei Beinen gehen zu können. Wer würde auf die Idee kommen, ein Baby zu entmutigen, seine ersten Schritte auszuprobieren? Wenn ein Baby noch nicht stabil geht, würden Sie das Baby erst dann loben, wenn es stabil wie erwachsene Menschen geht? Die Antwort ist natürlich „nein“.
Wahrscheinlich würden Sie jedes kleine Zeichen eines Fortschrittes des Babys loben, weil Sie merken, dass eine Verbesserung beim Gehen entstanden ist. Wenn es Ihr eigenes Kind wäre, wären Sie sogar stolz auf es. Um das Beispiel des Babys zu verlassen, ist es wichtig, seine Selbstwirksamkeit anderweitig aufzubauen, indem man den Erfolg in den kleinen (Fort)Schritten sehen. Im Sinne der emotionsfokussierten Psychotherapie braucht ein Mensch, validiert zu werden. Laut Kramer und Ramaga braucht der Mensch, dass der Lebensweg, den er eingeht, für gültig erklärt wird, was dem Begriff der Validierung entspricht. Wenn ein Kind bei seinem Spielen darin bestätigt wird, dass das, was es macht, gut ist, entwickelt das Kind ein Gefühl von Kompetenz. Ein Gefühl von Kompetenz gibt uns ebenfalls ein Gefühl von Kontrolle über unser Leben. Wenn ein Kind den Eindruck bekommt, dass seine Mitmenschen es für richtig erklären (Wiederholung: das Kind wird validiert), was es macht, bekommt das Kind das Gefühl, dass, wie es als Mensch ist, in Ordnung ist. Das Kind baut somit eine positive Identität sich selbst gegenüber auf und lebt mit dem Eindruck, dass es in Ordnung ist, wie es ist. Dabei wird das Kind ermutigt, sich in den Lebensbereichen, für die es sich interessiert, weiterentwickeln zu wollen, wenn es weiß, dass seine lebensbejahenden und neugierigen Schritte durch wichtige Bezugspersonen unterstützt werden.
In Psychotherapie geht es darum, Menschen zu validieren. In der Beziehung zum Psychotherapeuten bekommt der Mensch die Gelegenheit, sich selbst und seine Bedürfnisse kennenzulernen. Wir geben Menschen einen sicheren Rahmen, in dem sie eine positive Identität sich selbst gegenüber aufbauen können, was ihnen ermöglicht, ihre Bedürfnisse (genauer) zu benennen, ihre Emotionen zu verstehen, ihre Werte (wieder)zu erkennen und Kompetenzen, die sie für wichtig erachten zu entwickeln und zu stärken, Anschließend können wir davon ausgehen, dass sie sich zutrauen werden, ihr Leben zu verändern, was dem Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung entspricht.
Auch wenn wir mittlerweile wissen, dass eine niedrige Selbstwirksamkeitserwartung mit Depression zusammenhängt (siehe Literaturverzeichnis für einen Beispielartikel), können wir uns die Frage stellen, warum Menschen nicht systematisch aktiv und bewusst in die Richtung gehen, aktiv zu handeln, um wieder an sich selbst zu glauben. In einigen Fällen wissen depressive Menschen nicht mehr, ob die Person, die sie sind, richtig ist. In anderen Fällen ist ihre aktuelle Lebenslage schwer und sie fühlen sich daran gehindert (oder sie werden auch aktiv durch andere gehindert), ihr Leben so zu gestalten, wie sie es möchten. Manchmal werden sie auch depressiv, weil sie sich nicht gesehen fühlen und sich als einsam erleben. Eine andere Möglichkeit ist, dass sie die Kompetenzen (noch) nicht entwickelt haben, um einer neuen und herausfordernden Lebenslage zu begegnen, was die Depressivität durch ein Gefühl des Gefangenseins fördert.
Es tut Menschen gut, sich in ihrem Leidensdruck verstanden und gesehen zu fühlen. Ich möchte Sie ermutigen, Verständnis für sich selbst zu haben, wenn der Weg schwer wird. Es gehört zum menschlichen Leben, schwere Momente zu haben. Es ist nicht, weil jemand uns nicht sieht, uns beleidigt oder verletzt, dass wir damit aufhören sollten, an uns selbst zu arbeiten (wenn wir an uns selbst arbeiten möchten) und unser Leben besser zu machen. Die Angst, erneut entmutigt zu werden, führt uns nicht sonderlich weit. Nichts Neues auszuprobieren verschafft uns Schutz, aber wir werden nicht besser für uns selbst. Wir haben nur dieses eine Leben. Wenn wir uns nicht gesehen fühlen, sollten wir nach Menschen suchen, die uns inspirieren, uns wiederzufinden. Gegebenenfalls kann es wichtig sein, neue Menschen zu finden, die das Gute in uns erkennen. Das soziale Lernen von Bandura ist sehr wichtig, weil die Welt sehr groß ist. Es gibt so viele positive und inspirierende Menschen auf Erden. Mittlerweile sind wir so viele Menschen im Internet, die uns ihre Lebensgeschichten oder ihr Wissen mitteilen, präsent.
Letztens hatte ich ein Interview von einem Premierminister Kanadas angesehen (Siehe Literaturverzeichnis). Als Kind hatte mein Vater sich öfter über Politiker beschwert und ich kann mich nicht erinnern, dass er eine negative Meinung über ihn hatte. Bei einigen Menschen ist die Abwesenheit einer positiven Meinung oder einer negativen Meinung ausreichend Lob. Nach dem Ansehen dieses Interviews konnte ich diese Erinnerung aus meiner Vergangenheit, warum mein Vater nichts Negatives sagte: Auf mich wirkte er wie ein authentischer und inspirierender Mensch, der sich klare Ziele setzt und diesen treu bleibt. Zu einem früheren Zeitpunkt hatte ich ein TedTalk auf Youtube gesehen (Link in Literaturverzeichnis), bei dem Martin Gutmann, ein Forscher zum Thema „was sind gute führende Menschen?“, erklärte, wer Menschen gut führen kann. Interessant war, dass Menschen, bei denen die Führung reibungslos verlief, weniger in Erinnerung bleiben. Es könnte darin liegen, dass eine reibungslose Führung, regungslos ist und den Eindruck vermittelt, dass die führende Person nichts Besonderes gemacht hat. In Erinnerung bleiben eher führende Personen, die viele Fehler gemacht haben und irgendwie es schafften, die Situation zu retten. Solche Personen sorgen zwar für spannende Geschichten, aber das sind keine passenden Vorbilder, um sich inspirieren zu lassen, Diese kleine Anekdote meinerseits soll eine Anregung darstellen, achtsam nach Menschen zu suchen, die ein gutes und ruhiges Leben führen und uns inspirieren können.
Jeder Schritt, der Sie in Richtung einer Verbesserung Ihrer Lebenslage führt, darf absolut gelobt werden. Es ist nicht wichtig, wie klein der Schritt ist. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Kleinigkeiten des Alltags, die positiv sind und auf einen Schritt in Richtung Veränderung hinweisen. Lassen Sie sich von Menschen inspirieren, um Ihr Leben zu verbessern. Sich die Zeit zu nehmen, nach inspirierenden Menschen zu suchen, ist lobenswert. Je mehr Sie sich in Ihren lebensverändernden Maßnahmen positiv sehen, umso wahrscheinlicher werden Sie an sich und Ihre Fähigkeiten glauben und somit sich selbst validieren. Erweitern Sie Ihren Horizont.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit
Quellen:
- Interview mit Jean Chrétien, ein damaliger Premierminister von Kanada: https://www.youtube.com/watch?v=bovTaXMknig
- Ein Artikel von Michaela Groß über das Konzept der Selbstwirksamkeit nach Albert Bandura: https://intrapsychisch.de/das-konzept-der-selbstwirksamkeit-nach-bandura/
- Martin Gutmann über kompetente Führungspersonen: https://www.youtube.com/watch?v=DU06c7f9fzc&t=426s
- Kramer, U., & Ramaga, E.. (2020). La psychothérapie centrée sur les émotions (2e édition). Issy-les-Moulineaux : Elsevier-Masson.
- Larson, R. W., & Rusk, N. (2011). Intrinsic motivation and positive development. Advances in child development and behavior, 41, 89-130.
- Li, X., Xia, B., Shen, G., Dong, R., Xu, S., & Yang, L. (2024). The interplay of depressive symptoms and self-efficacy in adolescents: a network analysis approach. Frontiers in Psychology, 15.
- Nabavi, R. T. (2012). Bandura’s social learning theory & social cognitive learning theory. Theory of Developmental Psychology, 1(1), 1-24.
- Das Zitat von John Watson kann hier gelesen werden: https://iastate.pressbooks.pub/parentingfamilydiversity/chapter/watson/#:~:text=%E2%80%9CGive%20me%20a%20dozen%20healthy,regardless%20of%20his%20talents%2C%20penchants%2C